Nach der Arbeit „Still.Nothing.Again.“ ist dies die zweite Skulptur, die Vincent für die art-lodge Kunstalm realisierte: Das Holzkreuz als Versinnbildlichung christlichen Glaubens ist unmissverständlich, jedoch werfen die Assemblage dieser 12 Holzkreuze und die Positionierung der gesamten Skulptur, die sich einem quasi „in den Weg stellt“ Fragen auf: In wie fern hat das Kreuz Gültigkeit und für wen? Was entsteht, wenn die Kreuze mannigfaltig auftreten und „unsortiert“ ineinander verschränkt sind? Wer entscheidet über Religiosität und Andacht – insbesondere hier in der Natur? Symbolisiert es noch die Verbundenheit des Menschen mit der Erde und den Mitmenschen (waagerechte Achse des Kreuzes), sowie mit dem Göttlichen (senkrechte Achse des Kreuzes), wenn es „auf die schiefe Bahn“ gerät? Und welche Macht haben Symbole in der Kunst überhaupt?

Einmal mehr setzt sich Vincent Faciu hier einerseits mit der hiesigen Landschaft und Geschichte (Protestantismus vs. Katholizismus als besonderes Merkmal des Gegendtales), heimischen Materialien und mit Traditionen im Allgemeinen, auch denen seines Heimatlandes Rumänien auseinander und hinterfragt unseren Umgang mit „gelernten“ Bildern.


Vincent Faciu (*1979 in Bukarest, RO) studierte an der Blocherer Schule für Innenarchitektur und Kommunikationsdesign und danach Bildhauerei bei Gregor Schneider an der Akademie der Bildenden Künste München.