Still.Nothing.Again.

Diese Skulptur spielt formal mit dem Bild von alten Wasserbrunnen, die über der Landschaft von Rumänien verstreut sind. Sie stehen für veraltete, historische Relikte, die die Landschaft prägen, mit denen sich der Künstler auf die ältere rumänische Geschichte, also nicht nur die jüngste Vergangenheit bezieht.

Bei diesen historischen Brunnen ist der Ausleger normalerweise außerhalb des Brunnens angebracht, so dass der Eimer im Brunnen versenkt werden kann. In der Version von Vincent Faciu wird das klassische Material verwendet, jedoch in der falschen Richtung – so ist im Brunnen zwar Wasser, der Ausleger mit dem Eimer ragt aber meterweit am Brunnen vorbei. Faciu wurde in Bukarest geboren und hat seit seiner Jugend in Deutschland gelebt. Mit dieser Arbeit versinnbildlicht er soziale, wirtschaftliche und politische Fragestellungen und untersucht die Beziehung zu seiner Heimat, indem er Kindheitserinnerungen in Kontrast zur aktuellen Realität setzt. Die Skulptur, die sich auf den ersten Blick bestens in die Landschaft einfügt, besticht auf den zweiten Blick durch ihre Paradoxität.

Vincent Faciu (*1979 in Bukarest, RO) studierte von 2000-2004 an der Blocherer Schule für Innenarchitektur und Kommunikationsdesign und von 2008-2014 Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München, Klasse Gregor Schneider. Er stammt aus einer Künstlerfamilie; sein Vater Virgil Faciu ist Maler, seine Schwester Andrea Faciu ist Konzept-Künstlerin – von ihr stammen mehrere Arbeiten in der Sammlung und eine Skulptur auf der Kunstalm.