Diese "Beopachtungs-Station" ist als Skulptur Teil des unter dem Titel „Restessen“ mit Bahar Batvand realisierten Projektes. Was auf den ersten Blick anmutet wie ein Aussichtspunkt, entpuppt sich als Einblick ins „Innere des Berges“: Die Abdeckung aufhebend entdeckte man einen auf dem Boden liegenden Teller (der mittlerweile teilweise „eingewachsen“ ist. 1987 wurde das Haus der Familie Ramins von irakischen Streitkräften in der Stadt Hamedan zerbombt. Da die Familie das Haus rechtzeitig verlassen konnte, wurde niemand verletzt. Das Einzige, was vom Haus der Kindheit Ramins übrig blieb, war aber ein weißer Teller, der als Erinnerungsstück blieb – oder poetisch gesagt, wurde der Teller ein neues Familienmitglied, das als Erzähler das Schicksal "begleitete".

Bei seinem Aufenthalt als Artist In Residency entschied sich Ramin, den Teller hier in den Bergen zu begraben und damit die Geschichte von Krieg und Verfolgung, um Platz zu schaffen für ein neues Leben mit Werten wie Humanität, Weisheit und Gleichheit.

Ramin Parvin wurde 1982 im Iran geboren und verließ seine Heimat, nachdem er und einige politisch aktive Familienmitglieder inhaftiert worden waren. Er studierte an der University of Soureh in Teheran Filmregie und reüssierte mit mehreren Kurzfilmen, die national und international prämiert wurden. Seit 2012 lebt er in Deutschland; 2016 wurde seinem Asylantrag stattgegeben. Seit 2017 ist er als Künstler und Filmemacher in Berlin tätig.
raminparvin.com